Christian Lippuner

In den Arbeiten aus dem Jahr 2011 führt Christian Lippuner die Abstraktionsgrade der letzten Jahre mannigfaltig weiter. Nach wie vor erfassen die grossformatigen Exponate die Themenwelt spektakulär changierender Umwelträume, aus denen der Künstler relevante sozialpolitische Zeitthemen herauszulesen vorschlägt. Konkrete gesellschaftskritische Aspekte ins Zentrum rücken, etwa in Bezug auf Verbauung, Zersiedelung, Entfremdung und Ausgrenzung, gleichzeitig gezielt Freiräume für Gedanken und Visionen zu schaffen, hinterlässt stark vibrierende Kräftefelder, die nach spezifischen Ausformulierungen rufen.

Im Kleinformatigen entdeckt Lippuner die Druckgrafik für sich. Vom alpinen Raumempfinden inspiriert lotet er entsprechende Empfindungsnuancen aus. Zutage tritt eine meditative Spanne, die sich ausschnitthaft von der Elementarität der Zeugungs- und Entstehungsprozesse nährt, andererseits von Komplexität, Vielfalt und Überlagerung einfacher Grundstrukturen lebt. Intime Entwürfe lassen Mischtechniken zu und bewegen sich inhaltlich auf der metaphysischen Ebene des Ursprunghaften. Philosophische Bestimmungen des Unterschwelligen und der Leere an sich stehen hier klangvoll neben ruhig gefassten Elementarzellen und -körpern. (jstb)